Ob Seidentuch, Bandana, Schal. Gestrickt und gehäkelt. Auch diese Wintersaison ist es wieder kalt draußen und wir wollen uns den Kopf warmhalten. Und wer von Stirnband und Strickmütze genug hat, greift wie schon im letzten Jahr auch, gerne auf diverse Alternativen zurück.
Sei es der Schal, der mit der richtigen Bindetechnik zur Kapuzen-Kombi wird oder ganz beliebt dieses Jahr, selbst gestrickt und oder gehäkelte Kopfteile. Manche übernehmen auch den Style vom Sommer und binden sich die Tücher, wie die Hollywood Diven von früher um.

Das wir unseren Kopf beziehungsweise unsere Haare ab und zu bedecken (vor allem Frauen), ist nichts Neues. Denn neben dem ursprünglichen Schutz vor Witterung und Klima, sind Kopfbedeckungen und deren Bedeutung nicht nur in der Religion aufzufinden. Auch der soziale Status oder sogar der Familienstand können dadurch hervorgehoben werden. Auch wenn der Großteil der Menschen die eher den modischen Aspekt dahinter sehen, mehr darauf achten das sie im Trend liegen. Einen eindeutigen Anfang des Kleidungsstückes kann man nicht festlegen. Kopfbedeckungen gab es zu unterschiedlichsten Zeiten in den unterschiedlichsten Kulturen.
Sieht man sich allerdings den modischen Nutzen der heutigen Zeit an, kann man sehen, dass dieses Multifunktionale Teil als solches wie wir es kennen, seinen Ursprung Anfang des 20. Jahrhunderts hatte. 1920 trugen die “Flapper Girls” Tücher und Schals um den Kopf gebunden zum Tanzen und Autofahren. Um 1940 verliehen sie Arbeiter-Frauen einen femininen Touch, am meisten bekannt durch das Poster „We can do it“ mit dem Charakter “Rosie the riveter”.
Das Update in die Glamour Szene wurde vorallem in den 1960er Jahren durch Hollywood Ikonen wie Audrey Hepburn oder Grace Kelly voran getrieben.
In der darauffolgenden Hippie Zeit fanden sich die Tücher und Bedeckungen mit bunten und wilden Mustern auf den Köpfen von Freigeistern wieder.
In den 90er Jahren nutze die Hip-Hop Szene dieses It-piece und gab ihm erneut, eine komplette Neuinszenierung.

Wer heute auf Instagram, TikTok, Pinterest und Co unterwegs ist, findet höchstwahrscheinlich eine Variante des Haar Accessoires passend zur eigenen Niche oder als populäre Version.
Wer sich mit diesem Trend noch nicht so richtig anfreunden konnte, kann ja einfach mal eines der unzähligen Tutorials ausprobieren. Sei es mit Oma´s alten Tüchern oder für die handwerklichen Leute, das eigen kreierte Teil.
Mit den sich immer schneller entwickelnden Trendsaisons und Micro-trends hat sich auch die Lust zum Kopfschmuck durch vorherige Strömungen zu dem entwickelt, was sie heute ist. Cottage-Core dominiert schon seit mehreren Saisons die Charts und hat durch seine handwerklichen Aversionen, das Thema Nachhaltigkeit quasi mit großgezogen. Zusammen haben diese beiden auch die Leidenschaft für DIY-Projekte in der heutigen Generation geweckt.
Durch die Präsenz der IT-Pieces auf Fashion Shows und auch in der Streetwear etablierte sich der Trend immer weiter, so dass er jetzt fast schon zum Main-stream gehört.


Passend zur Weihnachtszeit und den dazugehörigen Aktivitäten wie Weihnachtsmarktbesuchen, Schlittschuhlaufen und Winterspaziergängen, entstand in meinem Nähzimmer eine ganz eigene weitere Variante der Kopfbedeckung. Als Inspiration diente die abnehmbare Kapuze am Wintermantel meiner Oma. Mit ein paar Abänderungen an Schnitt und Design ist dann dieser, ich nenne es mal Kapuzenschal entstanden. Passend in rotem Wollgemisch und weißem flausch Rahmen.
Zwischen Trends, Nostalgie und individuellen DIY-Ideen zeigt sich, dass Kopfbedeckungen mehr als nur ein funktionales Accessoire sind – sie erzählen Geschichten, spiegeln Kulturen wider und setzen modische Statements. Vom eleganten Hollywood-Stil bis hin zu kreativen Neuinterpretationen wie meinem Kapuzenschal verbindet dieses Accessoire Tradition und Moderne auf einzigartige Weise. Lasst euch inspirieren, eigene Designs zu kreieren oder bestehende Styles neu zu entdecken – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Menschen, die sie tragen.
Bis bald, eure Pia